Erwerbsnebenkosten beim Immobilienkauf: Was Käufer wissen müssen

Beim Kauf einer Immobilie in Deutschland fallen neben dem eigentlichen Kaufpreis diverse Erwerbsnebenkosten an. Diese Kosten sollten Käufer unbedingt in ihre Finanzplanung einbeziehen, da sie einen erheblichen Teil des Gesamtaufwands ausmachen können. In diesem Blogartikel klären wir die wichtigsten Fragen rund um die Erwerbsnebenkosten und geben Ihnen hilfreiche Tipps für Ihren Immobilienkauf.

Was sind Erwerbsnebenkosten?

Erwerbsnebenkosten sind alle Kosten, die zusätzlich zum eigentlichen Kaufpreis einer Immobilie anfallen. Diese können je nach Region und individuellen Umständen variieren, betragen aber in der Regel zwischen 9 % und 12 % des Kaufpreises. Zu den wichtigsten Erwerbsnebenkosten gehören die Grunderwerbsteuer, Notar- und Grundbuchkosten, Maklerprovisionen, Gutachterkosten, Modernisierungs- und Renovierungskosten sowie Versicherungskosten.

Grunderwerbsteuer

Die Grunderwerbsteuer ist eine der größten Positionen unter den Nebenkosten. Sie variiert je nach Bundesland zwischen 3,5 % und 6,5 % des Kaufpreises. Zum Beispiel beträgt der Steuersatz in Bayern 3,5 %, während er in Brandenburg 6,5 % beträgt. Diese Steuer ist fällig, sobald der Kaufvertrag unterschrieben und notariell beglaubigt wurde​​.

Notar- und Grundbuchkosten

Die notarielle Beurkundung des Kaufvertrages ist in Deutschland gesetzlich vorgeschrieben. Die Kosten hierfür belaufen sich auf etwa 1,5 % bis 2 % des Kaufpreises. Diese beinhalten die Erstellung und Änderung des Kaufvertrags, die Eintragung der Grundschuld sowie die Weiterleitung wichtiger Dokumente an das Grundbuchamt und das Finanzamt. Das Grundbuchamt erhebt zusätzlich etwa 0,5 % des Kaufpreises für die Eintragung des neuen Eigentümers​​.

Maklerprovision

Wenn ein Makler am Kauf beteiligt ist, fällt eine Maklerprovision an. Diese liegt in der Regel zwischen 3 % und 7 % des Kaufpreises. Seit dem 23. Dezember 2020 teilen sich Käufer und Verkäufer die Maklerprovision in den meisten Fällen, sofern beide Parteien den Makler beauftragt haben. Wenn nur eine Partei den Makler beauftragt, trägt diese die gesamte Gebühr. Weitere Details zur Maklerprovision finden Sie in unserem früheren Blogartikel zur Maklerprovision​​.

Gutachterkosten

Vor allem bei älteren Immobilien ist es ratsam, einen Gutachter zu beauftragen, um den Zustand des Gebäudes zu überprüfen und potenzielle Mängel aufzudecken. Die Kosten für einen Gutachter liegen je nach Umfang der Untersuchung und dem Wert der Immobilie zwischen 500 Euro und 1,5 % des Immobilienwerts​​.

Modernisierungs- und Renovierungskosten

Beim Kauf älterer Immobilien sollten auch die Kosten für mögliche Modernisierungen und Renovierungen eingeplant werden. Diese können stark variieren, abhängig von den notwendigen Arbeiten wie der Erneuerung der Heizung, Wärmedämmung oder der Beseitigung von Feuchtigkeitsschäden. Es ist sinnvoll, diese Kosten vor dem Kauf realistisch zu kalkulieren und entsprechende Fachleute hinzuzuziehen​.

Versicherungskosten

Nach dem Kauf einer Immobilie fallen auch laufende Kosten für verschiedene Versicherungen an, wie die Wohngebäudeversicherung, die vor Schäden durch Feuer, Sturm, Wasser und andere Risiken schützt. Diese Kosten betragen etwa 250 Euro pro 100 Quadratmeter Wohnfläche pro Jahr. Zudem sollten Vermieter eine Haus- und Grundbesitzerhaftpflichtversicherung abschließen​.

Umzugskosten

Nicht zuletzt sollten auch die Umzugskosten berücksichtigt werden, die je nach Entfernung und Umfang des Umzugs erheblich sein können. Diese Kosten umfassen den Transport von Möbeln und persönlichen Gegenständen sowie eventuelle Lagerkosten​.

Fazit

Die verschiedenen Erwerbsnebenkosten summieren sich in der Regel auf etwa 9 % bis 12 % des Kaufpreises, können aber je nach individuellen Gegebenheiten auch höher ausfallen. Es ist daher wichtig, diese Kosten frühzeitig in die Finanzplanung einzubeziehen, um Überraschungen zu vermeiden und den Immobilienkauf gut vorzubereiten. Mit der richtigen Planung und den notwendigen Informationen können Sie sicherstellen, dass Ihr Immobilienkauf reibungslos verläuft.

Haben Sie Fragen zu den Erwerbsnebenkosten? Hinterlassen Sie einen Kommentar! Teilen Sie diesen Artikel mit Freunden, die planen, eine Immobilie zu kaufen.

Mit diesem umfassenden Überblick über die Erwerbsnebenkosten beim Immobilienkauf sind Sie bestens vorbereitet, um eine fundierte Entscheidung zu treffen und Ihr Traumhaus ohne finanzielle Überraschungen zu erwerben.